Des Deutschen liebstes Kind – das Auto

Heute wollen wir uns wieder unserem persönlichen CO2 Fußabdruck zuwenden und dabei unsere Mobilität betrachten. Im deutschen Durchschnitt macht die Mobilität 2,18 t CO2 pro Person und Jahr aus. Bei uns lag dieser Wert im Jahr 2018 bei 0,8 t CO2 pro Person. Als Familie hatten wir demnach einen CO2 Ausstoß von insgesamt 3,2 t CO2 pro Jahr. Klar, dass wir hier noch eine Verbesserung vornehmen wollen… 

Um uns einen guten Überblick über unseren Status quo zu machen, haben wir zunächst unser Auto näher unter die Lupe genommen. Unser Familienauto ist ein VW Golf V, mit dem wir die meisten unserer Wegstrecken zurücklegen. Da dieses Auto ein Diesel ist, liegt der durchschnittliche Verbrauch bei etwa 6 l auf 100 km. Pro Jahr fuhren wir mit diesem Auto in den letzten drei Jahren im Schnitt etwa 9.000 km. Damit schlägt dieses Fahrzeug bei dieser Fahrleistung in unserer Bilanz mit 1,68 t CO2 pro Jahr zu Buche. Den Feinstaub und die Stickoxide unseres Autos lassen wir an dieser Stelle zunächst einmal außen vor.

Darüber hinaus nutzen wir ein zweites Fahrzeug, welches uns zwar nicht gehört, uns aber zur Verfügung steht. Es handelt sich hierbei um ein Mercedes der B Klasse mit Anhängerkupplung. Dieses Auto nutzen wir zumeist, wenn wir mit dem Pferd und Pferdeanhänger unterwegs sind (Training, Turniere, Urlaub). Zusammen mit anderen Kurzeinsätzen kommen wir mit diesem Auto auf etwa 4.500 km pro Jahr. Hier haben wir großzügig den Verbrauch von 10 l auf 100 km angesetzt, da das Auto mit vollbeladenem Anhänger doch deutlich mehr Benzin verbraucht als das ohne Anhänger der Fall ist. In der Realität liegt der Durchschnittsverbrauch sicher etwas darunter, aber an dieser Stelle wollten wir unsere Berechnung nicht zu kompliziert machen. Damit kommen weitere 1,35 t COpro Jahr hinzu. 

Die restlichen 0,17 t COergeben sich durch Einberechnung unserer Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

Neben all diesen Berechnungen hat uns interessiert, wie sich unser Verbrauch darstellen würde, wenn wir ein anderes Auto fahren würden. Daher haben wir den COAusstoß für verschiedene Fahrzeuge berechnet, darunter ein kleineres Auto wie den VW Polo, sowie größere Autos wie den Touran oder einen Audi Q7. Dabei zeigt sich, wie stark die CO2 Werte mit der Motorisierung steigen (siehe Abbildung) und dass der Umstieg auf ein kleineres Auto einen nicht zu unterschätzenden positiven Einfluss auf den persönlichen CO2 Ausstoß hat. Natürlich hat aber auch der individuelle Fahrstil einen Einfluss auf den persönliche COAusstoß, was am Ende jeder selbst einrechnen muss.

Der COAusstoß verschiedener Autos im Vergleich bei einer Distanz von 11.000 Kilometer (km) pro Jahr. Dies entspricht der durchschnittlichen, jährlichen Fahrleistung in Deutschland. Zu beachten ist, dass der COAusstoß auch davon abhängig ist, ob man viel in der Stadt oder lange Strecken auf der Autobahn unterwegs ist. Natürlich ist der Verbrauch auch vom Fahrstil abhängig. Relevant ist jeweils der Verbrauch. Für Diesel variieren die Werte leicht. Die Werte lassen sich natürlich auch auf Fahrzeuge eines anderen Typs und Herstellers berechnen.

Wir wollen abschließend noch auf eine Überlegung eingehen, die uns persönlich an dieser Stelle wichtig ist. Hintergrund ist die aktuelle Diskussion um den Diesel als Antriebstechnologie und die damit verbundenen Fahrverbote. Zum Glück wohnen wir in einer Gegend, in der dieses Thema derzeit nicht aktuell ist. Im Moment haben wir uns gegen den Austausch des Fahrzeugs (z.B. gegen ein Elektro-Auto) entschieden, da unseres Erachtens die COBilanz eines Fahrzeuges umso besser wird, je länger es genutzt wird. Im nächsten Beitrag wollen wir demnach berichten, welche Ziele wir uns gesetzt haben, unseren mobilitätsbedingten COAusstoß zu senken, ohne unser Auto einzutauschen.

Anmerkung: Immer, wenn wir hier von CO2 schreiben, meinen wir genau genommen CO2 Äquivalente, bei denen auch andere Treibhausgase wie Methan mitgerechnet werden.