In unserem letzten Beitrag haben wir über das Artensterben und insbesondere den Verlust an Insekten berichtet. Auch haben wir erläutert, wie wir über die Gestaltung unseres Gartens eine Insekten-freundliche Umwelt schaffen können. Heute möchten wir auf den Einfluss von motorisierten und automatisierten Gartenhilfen auf unsere Umwelt eingehen…
Wir hatten schon berichtet, dass der reine „englische Rasen“ als Garten unseren Insekten rein gar nichts bringt und blühende Blumen, Stauden und Sträucher vielfach besser sind. Wenn man dennoch nicht komplett auf einen Rasen verzichten möchte, da man seinen Kindern beispielsweise eine Spielfläche bieten möchte, kann man sich aber vielleicht dazu durchringen, mit dem Mähen nicht zu übertreiben. Eine Studie aus den USA zeigt, dass ein Mähintervall von ca. 2 Wochen ideal ist, um die Insektenanzahl zu erhöhen, da in dieser Zeit Löwenzahn und Klee eine Chance auf Wachstum erhalten. Bei einem größeren Garten wäre es ja vielleicht auch denkbar, nur einen Teil des Garten zu Mähen und den anderen Teil Insekten-freundlich zu gestalten. Aus Gründen des Umweltschutzes eignet sich zum Mähen ein klassischer Spindelrasenmäher am besten, da dieser weder Benzin noch Strom benötigt, sondern einfach nur die Kraft des Bedieners.
Die allseits beliebten und immer weiter verbreiteten Mähroboter bringen mehrere Probleme mit sich: Erstens, brauchen wir hierfür eigentlich unnötig Energie in Form von Strom, der meist nicht regenerativ erzeugt wurde. An dieser Stelle kann man natürlich argumentieren, dass so ein Gerät nicht viel Strom benötigt, aber bekanntlich macht auch Kleinvieh Mist und wenn viele so denken, dann sind wir schnell bei einem beachtlichen Stromverbrauch. Zweitens – und im Zusammenhang der Erhaltung der Artenvielfalt weitaus wichtiger – zerstören die Mähroboter durch das ständige Abrasieren des Rasens und der darin ggfs. enthaltenen Blumen die Lebensgrundlage unserer Insekten. Drittens stellen diese Roboter eine große Gefahr für z.B. kleinere Tiere wie beispielsweise die besagten Insekten oder auch Amphibien und Igel dar, die, wenn sie ihm in die Quere kommen, kurzerhand zerschreddert werden. Dazu gibt es eine Vielzahl von Berichten. Wer dennoch nicht auf seine Roboter verzichten möchte, dem empfehlen wir, vor der Nutzung den Rasen nach Tieren abzusuchen und den Mähroboter keinesfalls nachts einzuschalten, damit Nacht-aktive Tiere wie beispielsweise der Igel nicht verletzt oder getötet werden.
Auch ist es für den Garten und seine Bewohner gut, im Herbst das Laub liegen zu lassen. Viele befreien jedoch ihren Garten vom herabfallenden Laub – wir haben es früher ehrlicherweise auch gemacht… Schade eigentlich, da das Laub doch einen sehr günstigen Dünger darstellt. Auch bietet das herumliegende Laub Überwinterungsmöglichkeiten für kleine Tiere. Der Igel freut sich sehr an einem aufgetürmten Laubhaufen, in den er sich für den Winter hineinkuscheln kann. Aus ökologischer Sicht sind insbesondere die häufig verwendeten Laubbläser und Laubsauger eine Katastrophe. Neben der Tatsache, dass sie eine richtige Lärmbelästigung darstellen und allergene Substanzen wie Schimmelpilze aufwirbeln, so sind sie oft auch eine tödliche Gefahr für kleine Tiere – unsere Freunde, die Insekten, inklusive. Und da die Meisten von uns ja auch keine Anlage in der Größe des englischen Gartens in München zu pflegen haben, ist der Sinn dieser Geräte für Privatpersonen eigentlich gar nicht ersichtlich.