Nachdem wir uns in einem vorherigen Blogeintrag vorgestellt haben, wollen wir heute von unseren ersten Erfahrungen mit unserer Familien-Challenge „Unter 5000 km“ berichten. Los ging die Challenge direkt nach den Sommerferien am 14. September 2019 und endet somit ein Jahr später am 13.9.2020. Nun sind also gut zwei Monate vergangen. Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen……
Familie Aigle: Was hat sich seither geändert? Um uns im Stadtgebiet zu bewegen, nutzen wir nun neben unserem Pkw verstärkt unsere beiden Pedelecs sowie den ÖPNV mit Bus und Straßenbahn. Für längere Strecken ist die Bahn das Mittel der Wahl. Wie gestaltet sich das nun konkret?
Beginnen wir mit dem Weg zur Arbeit: Bei Simone sind das hin und zurück knappe 3 km, bei Thomas sind es insgesamt 13 km Wegstrecke am Tag. Durch den Einsatz unserer Pedelecs könnten wir so über das Jahr schon mal in etwa 2.500 an Pkw-Kilometern einsparen und kommen Dank dem Elektroantrieb der Pedelecs entspannt und nicht verschwitzt bei der Arbeit an. Hat die letzten Wochen super geklappt! Unsere beiden Kinder laufen in die Grundschule vor Ort. Frischluft und Abschalten von der Schule inklusive. Der Regenschirm ist dabei immer im Gepäck. Bei Extremwetter holen wir die Kinder auch mal ab, was aber kaum vorkommt. Bei der Wahl der Hobbys haben wir schon im Vorfeld großen Wert daraufgelegt, dass die Kinder zu Fuß oder mit dem Rad hinkommen. Für unsere Einkaufstouren erweisen sich erneut die Pedelecs mit zwei großen Satteltaschen als sehr hilfreich. Für den Großeinkauf haben wir uns sogar einen kleinen Anhänger zugelegt. Natürlich schon vor der Challenge, man muss ja vorbereitet sein. Damit können wir durchaus auch mal zwei Getränkekisten problemlos transportieren.
Nun aber zu den längeren Strecken und Urlaubsreisen. Hier spielt der Zug die entscheidende Rolle. Allein schon mit zwei Urlaubsreisen kann man da locker 5.000 km oder mehr auf den Tacho bekommen – die maximale Strecke unserer Challenge. Da reicht es schon aus, mit dem Pkw an die Nordsee oder nach Italien zu fahren, für uns realistische Distanzen in den letzten Jahren. In den Herbstferien waren wir kürzlich eine Woche an der Nordsee, hin und zurück sind das etwa 1.800 km. Wir hatten uns erstmals dazu entschieden, hierfür die Bahn zu nutzen. Und, wie klappte es? Die Bahnfahrt hat nur 9 h gedauert, die Züge waren pünktlich und insgesamt war es ein schönes Familienerlebnis. Mit dem Auto wären wir in der Ferienwoche sicherlich mehrmals im Stau gestanden. Die Kosten für die Tickets lagen für uns vier bei 240 €, ein spezielles Kombi-Angebot mit Übernachtung in einer Jugendherberge machte es möglich. Vor Ort haben wir ca. 200 km mit Taxi, Bus und Bahn zurückgelegt und dabei die Landschaft viel bewusster erlebt als im Pkw. Bei den längeren Strecken spielen auch Besuche der Verwandtschaft eine Rolle, die in 50 bzw. 150 km Entfernung wohnen. Bei etwa sechs Besuchen im Jahr kommen locker 2.400 km zusammen. Jetzt sind wir bereits einmal mit dem Zug gefahren…. Ob wir allerdings auch Weihnachten mit der Bahn reisen, wird sich noch zeigen, aber das Auto ist ja nicht ganz tabu.
Nach zwei Monaten der Challenge haben wir auf den Tacho geschaut: es sind 240 km zusammengekommen. Damit sind wir sehr zuversichtlich, insgesamt unter den 5000 km zu bleiben. Aber der Winter kommt ja noch, mal sehen, wie es uns da ergeht…
Familie Kühl: Als wir diesen Kilometerstand hörten, waren wir schwer beeindruckt. Wir haben nämlich in den gleichen zwei Monaten gute 600 km zurückgelegt. Auch wir waren im Kurz-Urlaub im Allgäu, haben aber das Auto genutzt, da unser Pferd mit dabei war. Das allein waren 270 km, also mehr als unsere Herausforderer insgesamt gefahren sind. Allerdings sind alleine knapp 160 km durch zwei Klima-Vorträge angefallen, da diese abends auf dem Land stattfanden und der ÖPNV als Option ausgeschieden ist. Nun stehen wir also vor der großen Aufgabe, zukünftige Wegstrecken wieder vermehrt ohne Auto zurückzulegen. Und vielleicht muss Familie Aigle im Winter ja doch noch mehr auf Ihr Auto zurückgreifen…
Aber auch wir haben von einer positiven Erfahrung zu berichten. Aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit hatte Mama Susanne letztens einen Termin in ca. 30 km Entfernung. Eine gute Zugbindung gibt es, doch auch mit dem Pedelec müsste das doch gehen, war die Überlegung. Gesagt, getan. Insgesamt hat alleine die Fahrt hin und zurück 3,5 Stunden gedauert. Aufgrund der bescheidenen Radwegebeschilderung wurde zweimal die falsche Richtung eingeschlagen. Und insgesamt wurden es insgesamt dann doch 80 Kilometer, da sich der Radweg immer länger zieht als die entsprechende Autostraße. Mit Auto oder Zug hätte es insgesamt ca. 1,5 Stunde inklusive Parken und Laufen gedauert. Fazit: es hat funktioniert, beim nächsten Mal wird es aber zumindest für eine Strecke wohl der Zug werden, außer, die sportliche Komponente steht im Vordergrund. Und gerade dieser Tage erreichte uns eine Zuschrift aus Ottobeuren, die wir in der Rubrik „Macht mit!“ eingestellt haben. Aber seht selbst. Auch andere sind aktiv.
Das Duell bleibt also spannend. Mal sehen, wie der Stand nach vier Monaten aussieht. Familie Aigle hat aber schon signalisiert, dass wir die Autofahrten entstanden durch unsere ehrenamtlichen Umwelteinsätze aus der Berechnung herausnehmen sollen, was wir im nächsten Statusbericht berücksichtigen werden.