Einfluss von Ernährung und Mobilität auf den ökologischen Fußabdruck

Bisher haben wir in unseren Beiträgen auf diesem Blog vom C02 Fußabdruck gesprochen, der beschreibt, wie viel CO2 und andere Treibhausgase wir durch unseren Lebensstil freisetzen. Heute wollen wir im Vergleich dazu den ökologischen Fußabdruck betrachten. Was ist da der Unterschied und was können wir aus dieser alternativen Betrachtung in Bezug auf unsere Ernährungsform und Mobilität lernen…?

Im Zentrum der Berechnung des ökologischen Fußabdrucks stehen die biologischen Ressourcen der Welt. Die berechnete Größe des ökologischen Fußabdrucks ist eine Fläche. Dabei handelt es sich um die Fläche, die benötigt wird, um den individuellen Lebensstil zu ermöglichen. So wird für die Nahrungsherstellung die Größe der Äcker und Weiden berücksichtigt. Dazu zählen auch die Flächen für die Futtermittelproduktion wie Mais- oder Sojafelder (Kategorie Ernährung). Hinzukommt die Fläche für unser Wohnen (Kategorie Wohnen). Auch für die Herstellung von Kleidung wird Fläche benötigt, beispielsweise für den Anbau von Baumwolle (zu Kategorie Konsum). Die CO2 Freisetzung durch zum Beispiel die Autofahrt oder Flugreise wird abgebildet in der Fläche von Wald, die benötigt wird, um das dadurch emittierte CO2 wieder einzufangen (Kategorie Mobilität). So versucht man, möglichst viele Parameter zu erfassen. Berücksichtigung findet bei der Berechnung auch die Tatsache, dass unterschiedliche Böden unterschiedlich fruchtbar sind. Außerdem wird berücksichtigt, dass nicht alle Böden oder Meeresbereiche nutzbar sind. Am Ende steht also eine recht komplex berechnete Zahl, die in globalen Hektar (gha) angegeben wird und eine Maßzahl für den Verbrauch biologischer Ressourcen unseres Lebens ist. Schlecht abgebildet werden bei diesem Verfahren allerdings die nicht-biologischen und auch nicht-erneuerbaren Ressourcen (Erze, Mineralien, Wasser). 

Wie auch für den CO2 Fußabdruck gibt es einen Durchschnittswert für einzelne Nationen (Deutschland: 5,0 gha) und auch einen weltweiten Durchschnittswert (2,9 gha). Der derzeit ökologisch verträgliche Wert liegt bei 1,7 gha, also deutlich darunter. Wichtig dabei ist, dass sich dieser Wert mit einer weiter ansteigenden Weltbevölkerung ändert, also dann folglich pro Kopf nach unten korrigiert werden muss. Weitere Daten finden sich hier

Wir haben nachfolgend den ökologischen Fußabdruck verschiedener Lebensweisen berechnet und vergleichend dargestellt. Dazu haben wir einen entsprechenden Online Rechner von Brot für die Welt verwendet.

Betrachten wir zunächst eine Person, die durchschnittlich viel mit einem Mittelklasse-Auto fährt (hier: 10.000 km/Jahr), allerdings nicht mit dem Flugzeug verreist sowie eine durchschnittliche Wohnung bewohnt (bis zu 40 m2 pro Person). Auf dem Speiseplan hat diese Person einen durchschnittlich hohen und damit täglichen Fleisch- oder Fleischproduktekonsum und andere tierische Lebensmittel wie Käse, Eier oder Milch. Gelegentlich werden regionale oder saisonale Produkte gekauft. Für ihren Konsum (Kleidung, Elektrogeräte, Reparaturen, Hobby etc.) fallen im Monat 150 Euro an, was aber sehr knapp bemessen ist (Abb. 1).

Als zweite Person haben wir eine Person gewählt, die sich strikt vegetarisch ernährt, auf regionale und saisonale Produkte achtet, ansonsten allerding die gleichen Kriterien erfüllt (Abb. 1). 

Als dritte Person in diesem Reigen stellen wir die sich vegan ernährende Person (Abb. 1). Aus dem Vergleich dieser Berechnungen erkennen wir den deutlichen Einfluss der Fleisch-lastigen Ernährung bzw. der Produktion tierischer Lebensmittel. 

Abbildung 1: Der ökologische Fußabdruck für die im Text beschriebenen Personen 1-3. Man erkennt deutlich den Einfluss der Ernährung auf den ökologischen Fußabdruck (die Werte in grün sind die Werte in globalen Hektar (gha); +1 beschreibt einen grundsätzlichen Sockelbetrag (öffentliche/r Emissionen und Landverbrauch)).

Nun betrachten wir eine vierte Person, die wie Person 3 (Abb. 1 und 2) lebt mit dem einzigen Unterschied, dass sie doppelt so viel Auto fährt, demnach 20.000 km (Abb. 2).

Abschließend betrachten wir eine fünfte Person, die sich vegan ernährt, ansonsten aber – weil die finanziellen Möglichkeiten vorhanden sind – eine größere Wohnfläche verbraucht (mehr als 40m2), mehr Auto fährt (20.000 km pro Jahr) und auch die eine oder andere Fernreise pro Jahr unternimmt. Wir haben hier mal die Reise nach New York und einen innereuropäischen Flug (insgesamt 15.000 km) angenommen. Hier sehen wir den großen Einfluss der Mobilität auf den ökologischen Fußabdruck. Und wie wir schon bei der Berechnung des CO2 Fußabdrucks gesehen hatten: Wer einer veganen oder vegetarischen Ernährung folgt, leistet einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Aber auch eine Reduktion in der Mobilität schlägt sich sichtbar auf den ökologischen Fußabdruck nieder. Und wiedermal zeigt sich: Flugreisen machen jede Bemühung im Bereich Ernährung und Autofahren kurzerhand zunichte.

Abbildung 2: Der ökologische Fußabdruck für die im Text beschriebenen Personen 3-5. Man erkennt deutlich den Einfluss der Mobilität auf den ökologischen Fußabdruck (die Werte in grün sind die Werte in globalen Hektar (gha); +1 beschreibt einen grundsätzlichen Sockelbetrag (öffentliche/r Emissionen und Landverbrauch)).

Fazit für uns: Im Prinzip ist es egal, welchen Rechner (CO2 oder ökologischen Fußabdruck) wir in Sachen Nachhaltigkeit wählen – die Größenverhältnisse ähneln sich sehr. Transparenter und nachvollziehbarer erscheint uns persönlich die Berechnung über den CO2 Fußabdruck, so dass wir diesen weiterhin zu Rate ziehen werden. Wir persönlich versuchen nach wie vor, in allen Lebensbereichen nachhaltiger zu leben. In Sachen Ernährung bleiben wir unserer eingeschlagenen Richtung treu. Das Gleiche gilt auch für unsere Mobilität inklusive unserer Reisen.