Milch im Tetrapack, Maultaschen in der Plastikschale, Duschgel in der Plastikflache, Joghurt im Plastikbecher und vieles mehr. Tag für Tag füllen wir unsere gelben Säcke oder Tonnen mit Plastik und lassen diese dann regelmäßig abholen – ganz nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. So machen auch wir, die Familien Aigle und Kühl, das schon seit jeher. Um genau zu sein, seit 30 Jahren, als der gelbe Sack in Deutschland eingeführt wurde. Doch ist es möglich, den anfallenden Plastikmüll ohne große Änderungen unseres Life Styles zu reduzieren? Und wie können wir uns dazu motivieren? Diese Fragen brachten uns auf die Idee der „Familien-Sack-Challenge“…
Plastikmüll stellt eine gravierende Belastung für unsere Umwelt dar. Wir haben hier im Blog schon ausführlich darüber berichtet. In unserer „Sack-Challenge“ geht es uns darum, unser Plastik-Konsumverhalten zu hinterfragen, um das individuelle Müllaufkommen zu reduzieren. Nachdem wir, die befreundeten Familien Aigle und Kühl, uns bereits im letzten Jahr einer Mobilitäts-Challenge gestellt hatten, kam nun die Idee auf, dies auf unseren Plastikkonsum zu übertragen – genauer gesagt auf unseren Plastikabfall. Denn – so zumindest die Erfahrung aus der Mobilitäts-Challenge – ist es meist viel motivierender und effektiver, sich Ziele zu setzen, anzustreben und auch zu erreichen. Aus der ersten Challenge wissen wir, dass unsere Familien von der Größe und den Lebensumständen her vergleichbar sind. Und aus Gesprächen ist klar, dass beide Familien schon ähnliche Wege beschritten haben, um ihren Müll zu reduzieren. Aber geht da vielleicht noch mehr? Damit war die Idee unserer „Sack-Challenge“ geboren, die am 1. Januar 2021 startete.
Wie misst man sich nun aber in Sachen Plastikmüll? Und wie sehen die Spielregeln aus? Die Anzahl der Säcke kann nicht das Maß der Dinge sein, denn je nach Packungsart des gelben Sacks ist unterschiedlich viel Müll darin enthalten. Besser ist es, das Gewicht des Mülls zu vergleichen. Ein paar Versuche, mit einer normalen Personenwage gelbe Säcke zu wiegen, sind gescheitert. So besorgten wir uns eine Federwage, die das Gewicht auf 10 g genau messen kann. Der gelbe Sack wird bei uns im 2-wöchigen Rhythmus abgeholt, so dass es ab sofort heißt: alle 2 Wochen treffen sich die Papis der Familien in der Nacht vor Abholung zum Sackwiegen und Werte notieren. Als Zeitraum haben wir uns erstmal 6 Monate gesetzt, dann wird abrechnet und die Siegerfamilie gekürt. Als Preis wird die Siegerfamilie von der anderen Familie mit einem Zero-Waste-Dinner beglückt.
Wichtig hierbei: Bei unserer Challenge geht es um mehr als nur das Gewinnen. Es geht darum, sich seines Konsums und seines Lebensstils bewusster zu werden, sich mit seinen Freunden auszutauschen und auch darum, sich gegenseitig „aufzuziehen“– also einfach Spaß dabei zu haben. Und, habt Ihr auch schon Feuer gefangen? Habt Ihr eine Vorstellung davon, wie viel Müll bei Euch pro Person und Woche im gelben Sack landet? Natürlich könnt Ihr eine ähnliche Challenge auch bei Euch starten. Sucht Euch einfach einen „Gegner“ und los geht´s! Und bei wem der Recyclingmüll nicht im gelben Sack, sondern in der der gelben Tonne abholt wird, wiegt die einzelnen Säcke, die in die Tonne gehen. Unsere Challenge läuft nun seit 6 Wochen, die ersten Ergebnisse liegen auf dem Tisch und werden demnächst hier auf dem Blog preisgegeben. Ihr dürft gespannt sein….