Es ist Weihnachten, über drei Monate sind vergangen und es ist Zeit, ein kleines Update zum Zwischenstand unserer Mobilitäts-Challenge zu geben (hier zu Folgen 1 und 2). Zunächst einmal ganz prima: Eine weitere Familie ist in das Duell einstiegen, mit Kindern, Dienstwagen und großer Motivation was zu ändern. Sie sind zwar etwas später eingestiegen, doch das rechnen wir am Ende einfach auf das Jahr hoch, kein Problem. So streng geht es bei uns nicht zu, der Spaß steht weiterhin an erster Stelle. Aber genug gequatscht, hier die Details…..
„Die Nachzügler“ – Familie Dinter: Auch wir sind eine 4-köpfige Familie und wohnen mitten in Ulm-Söflingen. Mama Donata ist beruflich an drei halben Tagen im Klosterhof Söflingen tätig. Papa Martin ist beruflich im Außendienst und demnach viel per Dienstwagen (der bald durch ein Hybrid-Fahrzeug ersetzt wird) unterwegs. Unsere Zwillinge sind gerade in den Kindergarten gekommen, der auch gut mit dem Rad erreichbar ist. Wir haben also einen Dienstwagen und noch ein privates älteres Auto. Da unser Wagen viel rumsteht und wir es leid sind, Kurzstrecken zu fahren, wir aber oft an unserer eigenen Bequemlichkeit scheitern, haben wir entschlossen, ihn deutlich weniger zu nutzen und uns ein Lastenrad zuzulegen. Jobrad-Programm sei Dank ist es nun bestellt und wir freuen uns schon sehr, es im Januar in Empfang nehmen zu können! Die Challenge ist für uns also eröffnet und der Bequemlichkeit der Kampf angesagt (leider haben jedoch nur die Kinder ein Regendach in ihrem Anhänger). Da wir Gleichgesinnte gesucht haben, sind wir hier wohl gut aufgehoben und freuen uns schon auf das gesponserte Dinner! Aber halt, natürlich nutzen wir auch den Dienstwagen privat, denn wir entrichten ja brav steuerlich den geldwerten Vorteil, der somit auch genutzt werden will! Also schreiben wir ein Fahrtenbuch für die Privatfahrten mit dem Dienstwagen. Bisher sind wir pro Jahr bis zu 10.000 Kilometer privat mit den Autos gefahren. Somit sind die angesagten 5.000 km durchaus eine echte Herausforderung, zumal z.B. unsere Eltern beide 300 bzw. 150 km weit entfernt wohnen. Nun denn, wir werden sehen, ein Versuch ist es wert, mehr als das! Gewinnen wird die Umwelt, unser Klima, unsere Erde, Wir! Nachtrag Frühjahr 2020: Leider mussten wir aufgrund unseres Umzugs in eine andere Stadt aus der Challenge aussteigen. Doch wir verfolgen weiterhin unsere eigene private Mobilitäts-Challenge – wenn man einmal angebissen hat, dann lässt man nicht mehr los.
Familie Aigle: Als wir gesehen haben, dass Familie Kühl ihren Weihnachtsbaum mit dem Fahrradanhänger transportiert hat, konnten wir auf keinen Fall für den Transport unseres Baumes das Auto nutzen. Somit sind wir an einem Samstag kostenfrei mit dem Bus losgefahren, inklusive 1x umsteigen (für Ortskundige: bis zum Botanischen Garten und von dort mit der Linie 13 nach Mähringen). Nur wenige Meter von der Haltestelle entfernt befindet sich der Bauernhof, wo wir unseren Bio-Weihnachtsbaum erstanden haben. Mit unserem Lastenanhänger fürs Fahrrad, der auch als Handwagen nutzbar ist, haben wir den immerhin über zwei Meter großen Baum auf dem gleichen Wege nach Hause transportiert. Natürlich mussten wir uns im Vorfeld über die passenden Busverbindungen informieren, aber zumindest hatten wir danach keinen Dreck und Nadeln in unserem Auto. Und es war ein lustiges Erlebnis, mit dem Baum Bus zu fahren. Viele Leute, die uns gesehen haben, mussten schmunzeln und waren zudem äußerst hilfsbereit, wenn es ums Ein- und Aussteigen ging. Gedauert hat es auch nicht lange, insgesamt eine Stunde mit 20 Minuten in Mähringen zum Baum aussuchen. Mit dem Auto hätte es nicht kürzer gedauert, insbesondere, wenn wir den Baum aufs Autodach geschnallt hätten. Unser aktueller Kilometerstand des Autos beträgt 415 km. In den kommenden Tagen werden allerdings ca. 300 km dazu kommen, weil wir beschlossen haben, die Fahrt zu den Großeltern dieses Mal mit dem Auto zu bewältigen. Unter anderem, um einen Vorrat an Wein (aus den Weinbergen der Familie) mitzunehmen. Es wird also spannend, wer nach den Weihnachtsferien in Führung sein wird….
Familie Kühl: Nachdem sich nun unser erstes Pedelec nach knapp 1,5 Jahren amortisiert hat, wir durch die Challenge im Allgemeinen UND durch den Eintritt der dritten hoch motivierten Familie in unserer Challenge noch mehr angespornt sind, haben wir uns vor acht Wochen ein zweites Pedelec zugelegt. Im Spätherbst zu weit günstigen Konditionen und mit einem deutlich besseren Motor als das erste Rad. Sowohl unseren Weihnachtsbaum wie auch den gesamten Weihnachtseinkauf für drei Festessen haben wir problemlos mit Rad und Anhänger erledigt. Und an Heiligabend sind wir mit den Kindern und schick gekleidet auf den Fahrrädern im leichten Regen zur Kirche gefahren, insgesamt 6 km und mit spannendem Krippenspiel-Auftritt unserer Kinder. So hatte auch das Christkind genug Zeit, die Geschenke bereit zu legen. Kilometer unserer bisher privat und ehrenamtlich zurückgelegten Strecken: 880 km. Demnach liegen wir zwar immer noch hinter Familie Aigle, doch das kann sich ja jederzeit noch ändern, wie man oben lesen kann. Wir geben nicht auf…..
Unseren treuen Leserinnen und Lesern wünschen wir noch eine Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein gesundes und klimafreundliches Jahr 2020!
Hinweis Sommer 2020: Familie Dinter musste leider umziehen und konnte daher die Challenge nicht mehr mit zu Ende führen. Die Umzugs-bedingten Fahrten waren dann doch zu viel….. und der Vergleich wäre zu unfair ausgefallen. Familie Dinter alles Gute!